Ich habe die letzten Tage in alten Dingen gestöbert und ein Tagebuch gefunden, dass ich mit 15 Jahren geschrieben habe - es ist
richtig witzig es zu lesen :-) ! Hier ein paar Seiten daraus. Das hat mich damals beschäftigt :-) und ich mochte Falco richtig gerne und Abba und auch Madonna :-) !!!
Schon damals habe ich mit Kritzeleien und Grafittischrift gearbeitet :-) und fast auf jeder Seite einen Ottifanten gezeichnet.
Durch diesen kleinen und doch so großen und kostbaren Fund meines 1. Tagebuchs bin ich ins Nachdenken gekommen und habe mir Gedanken über meinen persönlichen Weg des Schreibens gemacht.
Gelernt habe ich es wie wir alle in der Volksschule und schon da hat es mich interessiert und ich habe großen Wert auf schöne Schrift
gelegt. Das zog sich durch die gesamte Schullaufbahn. Ich hatte immer schöne Hefte, alles bunt unterstrichen und umrahmt oder
mit verschiedenfarbigen Stiften geschrieben. Ich konnte mir durch das Schreiben und der bunten Gestaltung den Inhalt leichter merken.
In der HTL Zeit kam ich dann mit Schablonen schreiben in Berührung, da wir ja die Pläne beschriften mussten. Auch das hat mir
immer sehr Spass gemacht.
Neben dem Schreiben in der Schule gab es aber auch noch andere Formen des Schreibens für mich. Ich hatte seit meinem 15. Lebensjahr Brieffreundschaften. Eine Brieffreundin war Brigitte aus Bad Bentheim in Deutschland, der ich von Fünfzehn bis Mitte Zwanzig
geschrieben hatte. Wäre richtig interessant, was wohl aus ihr geworden ist. Leider habe ich ihre Briefe nicht mehr.
In den letzten Jahren hatte ich auch Brieffreundschaften mit zwei Damen, die leider alle beide an Krebs verstorben sind und beide eine
Liebe zum Briefe schreiben hatten. Ich weiß von den Hinterbliebenen, dass sie sehnsüchtig auf meine kunterbunten Briefe gewartet
haben und diese für sie kleine Lichtblicke auf ihrem Weg waren. Das finde ich noch immer sehr schön und die Briefe stehen auch noch in meinem Büro als Erinnerung an sie.
Beim Aufräumen bin ich auch auf einen Karton gestoßen in dem die Briefe einer Liebe eingepackt waren. Ich hatte im Jugendalter einen Freund, der in Graz studiert hat und ich bin damals in Linz in die HTL gegangen. Wir haben uns nur am Wochenende gesehen und fast jede Woche einen Brief geschrieben. Wenn ich sie heute lese, begreife ich erst jetzt wie sehr verbunden wir damals waren.
Ich war immer viel auf Reisen und auch dort habe ich in Form von Reisetagebüchern all meine Eindrücke, Erlebnisse und Begegnungen aufgeschrieben, gezeichnet, Dinge reingeklebt und Briefe an liebe Menschen nach Hause geschickt.
Zuhause habe ich einen Holztisch mit einer Schublade, die mit Tagebüchern über viele Jahre gefüllt ist. In dieser Lade ist mein ganzes bisheriges Leben drinnen.
Ich finde es befreiend Emotionen, Gefühle, Gedanken, Erlebnisse oder irgendwelche Ideen aufzuschreiben, sie zu verschriftlichen.
Für mich ist diese Art der Kommunikation die Schönste, die mit der ich mich am Besten ausdrücken kann. Im gesprochenen Wort bin ich
oftmals zu schnell, zu direkt, zu emotional. Jemand einen Brief zu schreiben empfinde ich viel leichter.
Auch mein Kinderbuch Jaras Zaubertal, meine Abschlussarbeit aus dem Lehrgang Buchgestaltung, habe ich bis zur Hälfte mit der Hand aufgeschrieben und erst dann am Computer weiter gemacht. Ich bin froh, dass ich diese alte leinengebundene A4 Buch habe und dort der Anfang meiner Geschichte festgehalten ist. Das ist ein richtig kostbarer Schatz für mich.
Schreiben und Briefe schreiben begleitet mich schon mein ganzes Leben lang. Ich denke, deshalb ist #daskartenmaedchen eines Tages in mir lebendig geworden.
Durch dieses kleine Mädchen erfülle ich mir einen großen Herzenswunsch. Menschen, durch schöne Post, eine kleine Freude in den Alltag zu bringen. Gleichzeitig habe ich mir meine eigene Kunstfigur erschaffen. Ich möchte sie nicht mehr missen. Wir sind ein sehr inniges Team.
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